Mittwoch, 22. Juni 2011

Verdrehte Gedanken...

Also manche Journalisten können einen zur Verzweiflung treiben. Ich schreib mal mit Absicht nicht, worum es genau geht, nur so viel: Es ist ein tolles Projekt, das eine Stadtverwaltung hier in der Gegend initiiert hat und das auch alle weiterführen wollen, dem aber eine wichtige Genehmigung fehlt (ob absichtlich nicht beantragt oder vergessen ist eigentlich egal). Jedenfalls wurde das ruchbar, und nun versuchen alle Beteiligten hinter den Kulissen, das Ding zu retten und Ausnahmegenehmigungen zu beschaffen, womit allerdings eine Schwierigkeit verknüpft ist: De facto ist dieses Projekt derzeit illegal, wird aber trotzdem weiter geführt.

Nun fragte mich eine Pressevertreterin Marke "Jeanne d'Arc meets Karla Kolumna", wie es mit der Fortführung des Projektes aussieht (immerhin pumpen wir Geld rein, und irgendwer erzählte der Frau wohl, dass, wenn wir nicht weiter zahlen, das Projekt gestorben sei). Das erklärte ich ihr mit der Bitte, vorläufig aber nichts zu schreiben, um diesen nicht ganz einfachen "Heilungsvorgang" im Hintergrund nicht zu gefährden. Um das zu belegen, erläuterte ich ihr auch die Hintergründe der "Illegalität", wo da gegen welches Gesetz verstoßen wird (wenn auch mit guten Absichten) und wie die Sache aufgelöst werden kann.

Was ich dann zur Antwort bekam, war eine so verrückte Verdrehung der Realität, wie ich es mir nie erträumt hätte. Besagte Dame fragt mich sinngemäß doch allen Ernstes: "Also ist Ihr Fazit, dass die derzeit geltenden Gesetze für solche Projekte nicht gut sind und dringend geändert werden müssen, weil solche Projekte ja unterstützt werden sollten?"

Hallo? Was ist denn das für ein Rechtsverständnis? Soll das heißen, an Gesetzesverstößen ist der Gesetzgeber Schuld, weil er die Gesetze so geschaffen hat, und nicht der, der dagegen verstößt? Und vor allem: Wo habe ich gesagt, dass die Gesetze geändert werden sollen?

Und das von einer Journalistin...

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