Freitag, 30. September 2011

Es wird Herbst

Herbstliche Hecke (© Erik Nagel)
Unzweifelhaft wird es Herbst. Sicheres Anzeichen ist das Rotfärben dieses Efeus oder Weins oder was das ist in meinem Garten (Botaniker mögen verzeihen, wenn ich das nicht genau weiß...). Wenn sie ein bisschen zerrupft aussieht, liegt das ganz einfach an dem Hagelsturm, der vor kurzem hier vorüber zog und einigen Schaden an den Pflanzen hinterließ. Im letzten Jahr sah es an dieser Stelle auch besser aus, aber da habe ich nicht fotografiert. Sieht aber trotzdem gut aus, finde ich...

Donnerstag, 29. September 2011

Luxusproblem

Ich kann Probleme haben... Von einer guten Bekannten bekomme ich in Kürze ein richtig schönes, großes Aquarium mit allem Zubehör (außer Fische natürlich... ) für einen Spitzen-Preis. Und wo liegt mein Problem? So viel Platz ich jetzt auch zu Hause habe, ich weiß nicht so recht, wohin damit. Da, wo es am besten hinpasst, habe ich keine Steckdosen, und wo ich die habe, passt es nicht hin... Und sagt jetzt keiner: Verlängerungsschnur - wenn's sooooo einfach wäre, dann hätte ich das schon längst in Erwägung gezogen. Aber ich glaube, jetzt habe ich einen guten Platz gefunden. Muss dafür nur die Schrankwand umsetzen...

Wie gesagt: Ich kann Probleme haben...

Mittwoch, 28. September 2011

Beim Geld hört die Freundschaft auf...

Einen Satz fand ich richtig gut, den der Papst bei seinem Besuch in Deutschland sagte: Als er von der Entweltlichung der Kirche sprach. Diese unheilvolle Verquickung von Staat und Kirche stört mich ja schon seit eh und jeh, und daher fand ich diese Aussage recht hoffnungsvoll. Pustekuchen: Was immer der Papst damit gemeint hat, eine Verringerung des Einflusses auf den Staat jedenfalls nicht. Und so lese ich heute folgerichtig in der Zeitung, dass Kardinal Karl Lehmann das Papst-Wort so erklärt, dass eine Streichung der Kirchensteuer damit keineswegs gemeint sei.

Also wird sich die Kirche weiterhin öffentlich als höhere Macht frei von allem weltlichen Gelüsten präsentieren, die Säkularisierung dennoch bestreiten und huldvoll die Hand aufhalten, wenn Vater Staat die Euro eintreibt und rüberreicht (für die evangelische und katholische Kirche zusammen reden wir von jährlich mehr als acht Milliarden Euro...). Ach ja, nicht zu vergessen: Kirchen und deren Organisationen zahlen häufig keine Steuern (Körperschaftssteuer, Grundsteuer, Vermögenssteuer oder sogar Gewerbesteuer). Auch das geht in die Milliarden. Nichts genaues weiß man nicht, aber laut "Wikipedia" könnten es 2000 circa 17 Milliarden gewesen sein.

Und damit ist auch ohne Kardinal Lehmann klar, dass Benny den Verzicht darauf sicherlich nicht gemeint hat, wenn er von "Entweltlichung" gesprochen hat. Fairerweise muss man zugeben, dass auch kein Abschied von karitativen Einrichtungen und Unternehmungen gemeint war. Aber trotzdem... Ich kann mich nicht als durchgeistigt und entweltlicht darstellen und mich dafür üppig von anderen finanzieren lassen. Das ist für mich eine Frage der Moral.

Dienstag, 27. September 2011

Mit "Perry" wieder durchs Universum

Nachdem ich nun endlich den "Herrn der Ringe" auf englisch durch habe, ist es eigentlich mal wieder Zeit für "Perry Rhodan". Und so lese ich zurzeit "Die Energiejäger", Band 128 der Bertelsmann-Club Blaubände.

Ich mag gerade diese Abenteuer der Serie, als der großartige Willi Voltz noch das Zepter schwang, besonders gern. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber diese Geschichten, die in weit entfernte tiefste Tiefen des Universums führten, haben mich immer besonders fasziniert. Mich hat auch niemals die angebliche Gigantomanie gestört. Statt dessen gab es wirkliche und echte Fantasie, das komplette Abschalten und sich in diesen Abenteuern verlieren. So richtig vorhersehbar war es nie, dafür eben purer "Sense of Wonder". Dieses Konzept der Menschheit, die vollends im Universum ankommt und zwischen den Sternen lebt an Orten, wo die Erde nur noch eine Erinnerung oder eine Legende ist - das hatte und hat was für mich. Und so genieße ich wieder meinen Perry Rhodan und kann nach harten Arbeitstagen abschalten.

Übrigens: Wer sich jetzt über Band 128 wundert, wo "Die Energiejäger" doch lediglich Band 112 bei den Silberbänden war - der Unterschied liegt darin begründet, dass die "Blaubände" zunächst einen deutlich schnelleren Erscheinungszyklus als die Silberbände hatten. Irgendwann hätten diese also die Silberbände eingeholt, was für einen "Nachdruck" ziemlich komisch wäre. Daher wurden einige Sonderbände dazwischen geschoben, darunter zum Beispiel der komplette Plophos-Unterzyklus, dessen Fehlen bei den Silberbänden schon etwas schade ist. Das, der Umstand, dass die Blaubände etwas dünner als die Silberbände sind und daher mehr ins Regal passen und die persönliche Meinung, dass sie für mich besser aussehen, lassen mich die Blaubände dann doch den Silberbänden vorziehen...

Sonntag, 25. September 2011

Es geht auch anders

Es gibt ja nun viele Menschen, die über Politik, Demokratie und so weiter meckern wie die Kesselflicker, aber andererseits dann, wenn es drauf ankommt, sich zu engagieren, schön zu Hause bleiben und hinter der zugezogenen Gardine meckern. Zum Glück habe ich gerade eben selbst erlebt, dass es auch anders geht.

Wir hatten heute Stichwahl für das Bürgermeisteramt im Ort. Dass es dazu kam, war schon was besonderes: Der alte Bürgermeister - über dessen fachliche Qualitäten ich hier nix sagen will - hatte das Talent, die Leute trotz seiner üblen Stasi-Vergangenheit - und wenn ich das sage, dann war sie übel! - für sich einzunehmen und auf seine Seite zu ziehen. Das interessante an der Stichwahl war, dass sein nunmehriger Gegenkandidat ein junger, noch nicht mal 30-jähriger junger Mann, mit viel Enthusiasmus, Überzeugung und vor allem Ehrlichkeit gegen ihn antrat. Und heute Abend nun die Überraschung, die man durchaus so sehen kann: Der junge, unerfahrene und idealistische Herausforderer hat gewonnen. Nicht unbedingt überzeugend und mit großem Abstand, aber er hat es geschafft. Und das bedeutet für mich, dass es mit ein bisschen Willen und Mut und Bereitschaft, sich einzubringen, doch gelingen kann, etwas zu bewegen.

Es klingt nun vielleicht etwas übertrieben, aber mich hat dieses Ergebnis dazu gebracht, darüber nachzudenken, mich auch im eigenen Ort und nicht nur im Landkreis mehr einzubringen... Jetzt sehe ich einen Sinn darin.

Nachtrag: Ich saß eben mit ein paar Freunden zusammen, um das Ergebnis zu feiern. Eine immer wieder geäußerte Sorge von denen war: Muss der neue jetzt seinen Arbeitsplatz kündigen? Ich glaube, das ist dem seine kleinste Sorge...

Der Papst, die Religion und was daran schlecht ist

Ich hätte nicht gedacht, dass das passiert, aber der Papst-Besuch in Deutschland hat mich doch zum Nachdenken gebracht. Glaube, Religion, Gott und so weiter... Benny wäre vermutlich stolz und froh, wenn er das lesen würde. Er hätte sich zu früh gefreut: Mehr denn je bin ich gegen Religion, ja, ich stehe inzwischen noch mehr auf dem Standpunkt von Richard Dawkins, der einmal schrieb, dass organisierte Religion "offene Feindschaft" verdiene.

Freitag, 23. September 2011

Hobbits sind "gay"

Ich müsste noch mal nachschauen, wann ich damit nun genau begonnen habe, aber es dürften drei bis vier Monate sein, seit ich den "Herrn der Ringe" begann zu lesen - auf englisch. Gestern Abend nun war das Werk geschafft! Ich bin ein bisschen stolz auf mich. Es war nicht einfach, aber es hat großen Spaß gemacht. Und ich werde nicht über die Qualität der deutschen Übersetzung richten, aber ehrlich: Im englischen Original liest es sich besser, überzeugender, spannender...

Überrascht hat mich vor allem eines. Immer wieder mal wurden im Buch die Hobbits mit dem Attribut "gay" versehen. Nun gut, dass zwischen Frodo und Sam mehr lief, immerhin waren sie wochenlang allein unterwegs und so, darüber kann man trefflich spekulieren. Aber "gay"? Kann mir nicht vorstellen, dass Tolkien die haarigen Kerlchen als "Schwul" bezeichnen würde. Also war das eines der wenigen Wörte, die ich nachschlug. Und "gay" bedeutet eben auch "fröhlich", "lustig", "heiter" und so. Ich bin mir sicher, dass Tolkien das gemeint hat...

Die andere Bedeutung entbehrt aber auch nicht eines gewissen Charmes...

Donnerstag, 22. September 2011

Papa ante Portas

Normalerweise würde mich der Papst-Besuch in Deutschland so sehr interessieren wie der berühmte Sack Reis, der hin und wieder unbemerkt in China umfällt. Berlin ist zwar im Ausnahmezustand, aber das ficht mich nicht an. Es ist weit genug weg. Auch die Aufregung um die Bundestagssitzung und die Abgeordneten, die dem alten Theologieprofessor, ehemaligen Chef der Glaubenskongregation (für Laien: Das ist der moderne Name für die "Inquisition") und heutigen Oberhaupt einer sich gegen jede Modernisierung sperrenden Organisation (mit Ausnahme der Finanzwirtschaft, da sind die "up-to-date") nicht zuhören wollen, ist mir egal. Dem Mann soll zuhören, wer will, und wer das nicht will, soll es bleiben lassen. Meine Meinung.

Dann aber habe ich heute morgen im Radio wieder mal mitbekommen, wie diese Leute wirklich ticken, und das macht mich wütend. Mein Lieblingsradiosender "radio eins" widmete sich dem Papstbesuch und sprach dazu - Obacht! - mit einer Redakteurin der Kirchenredaktion des RBB (Der RBB, ein öffentlich rechtlicher Rundfunksender, hat eine Kirchenredaktion - das wusste ich noch gar nicht, aber egal). Der Radiomoderator war gut drauf, begann das Gespräch mit dem Satz "Der Papst kommt in die Stadt, und sofort ist der Teufel los!", und ich musste schmunzeln. Dann wurde allgemein über das Besuchsprogramm geredet. Und dann...

... dann stellte der Moderator wieder eine witzige Frage: "Der Papst wird von einem geschiedenen Bundespräsident begrüßt, spricht mit einer evangelischen Bundeskanzlerin und wird von einem schwulen Bürgermeister ins Olympiastadion begleitet - der muss sich doch vorkommen wie in 'West-Sodom und Ost-Gomorrha?'" Die Antwort - ich erinnere daran, wer die Antworten gab - entsetzte mich: "Nun ja, Wowereit wird im Olympiastadion nicht mit seinem Lebensgefährten anwesend sein, da hält sich die Provokation in Grenzen."

Es gibt für mich nur zwei Möglichkeiten: Entweder meinte die Kirchenredakteurin das ironisch - und der Rest vom Gesprächs lässt mich daran zweifeln - oder ernst, und dann finde ich es entsetzlich, wenn eine Angestellte eines öffentlich-rechtlichen Senders in Deutschland sowas sagt. Ein schwuler Bürgermeister ist eine Provokation? Geht's denn noch? Das ist Bigotterie tiefster Stufe!

Und wenn sich ein alter und vermutlich unbelehrbarer Mann, der Holocaust-Leugner und Kinderschänder als seine Gefolgsleute duldet, gegen Gleichberechtigung ist, seit neuestem für die religiöse Erleuchtung der Juden betet und jede Form der Empfängnisverhütung aus welchen Gründen auch immer ablehnt, von einem beliebten Stadtoberhaupt provoziert fühlt, dessen einzige Verfehlung darin besteht, dass Gott ihn schwul gemacht hat (jetzt bin ich mal provokativ), dann soll der Mann da bleiben, wo Berlusconi seine Partys feiert, und über den urteilen - das wäre angebrachter.

Und um so einen lebensfremden Mann wird so ein Aufstand veranstaltet...

Sonntag, 18. September 2011

Die Qual mit der Wahl in Berlin

Ich sehe eben gerade die ersten Hochrechnungen und Prognosen der Wahlen in Berlin. Mein lieber Scholli...

SPD gewinnt zwar, wenn auch mit leichten Verlusten. CDU gewinnt hinzu, wobei ich nicht weiß, warum. Grüne starke Zugewinne, aber die schwimmen denke ich immer noch auf der Fukushima-Welle. Schallende Ohrfeige für die FDP - allmählich stimme ich Gabriel und Steinmeier zu, die sagen, die Liberalen sind nicht mehr regierungsfähig. Linke verlieren auch leicht - okay, verdient. Und die Piraten holen aus dem Stand 8 Prozent... Und das verstehe ich nicht.

Ich habe mich zugegebenermaßen nicht sehr mit deren Wahl- und Parteienprogramm beschäftigt, aber was ich weiß, erzeugt bei mir Kopfschütteln. Stärkung der Bürgerrechte ist immer ein gutes Schlagwort, und Schutz der Privatsphäre ohne staatliche Überwachung ist ebenfalls unterstützungsfähig. Was ich aber nicht verstehe, ist zum Beispiel folgendes: Die Piraten sind gegen eine Filterung des Internets, weil das Zensur wäre (ich verstehe das so, dass damit auch Kontrolle des Internets Zensur wäre). Statt zu filtern und zu sperren sollte man lieber löschen - ist das keine Zensur?

Oder auch das: Jeder Bürger sollte das Recht haben, sich bei der Verwaltung über deren Tätigkeit zu informieren. Nun, das klingt, als ginge das nicht. Geht aber doch. Seit 2006 haben wir das Informationsfreiheitsgesetz, das dieses regelt. Sogar manche Bundesländer haben das in Landesrecht überführt. Einschränkungen gibt es nur da, wo es um Personalakten, schutzwürdige Personaldaten oder Dinge geht, die den Antragsteller schlicht und simpel nichts angehen, weil er kein persönliches Interesse am Wissen nachweisen kann.

Nun ja, dann natürlich die Forderung nach einer Reform des Urheberrechts, die ich einfach gesagt so verstehe: Alle Informationen sollen alle frei und kostenlos zur Verfügung stehen. Stark versimpelt, aber als jemand, der selber auch veröffentlicht, möchte ich schon gerne wissen, was mit dem passiert, was ich veröffentliche...

Aber vieles bleibt mir völlig unklar. Beispielsweise hat wohl der Landesverband Niedersachsen sich gegen Kernenergienutzung und das Atommüllendlager Gorleben ausgesprochen, hält sich aber angeblich die Option für ein anderes Endlager auf niedersächsischem Gebiet offen. Ist mir reichlich indifferent...

Aber na ja - wenigstens sind die Braunen nicht im Senat. Und zumindest das ist eine sehr gute Nachricht. Frischer Wind im Parlament, den die Piraten hineinbringen, kann sicherlich auch nicht schaden. Alles andere wird die Zeit zeigen. Und nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wäre nicht das erste Mal, dass eine Partei als Tiger gestartet ist und in Regierungs- oder Mitbestimmungsverantwortung zum Bettvorleger wurde. (Zum Beispiel sind die Linken überall dort, wo sie mitregieren, eher peinlich als richtungsweisend. Und kann sich heute eigentlich noch jemand an die Schill-Partei erinnern?)

Samstag, 17. September 2011

Wenn der Zeuge einmal klingelt

Ich habe es geschafft! Ich habe einen Zeugen Jehovas ins Grübeln gebracht!

Eben gerade - ich springe noch im Bademantel durch die Wohnung - klingelt es. Könnte die Post sein, denke ich, und gehe so, knapp meine Blöße bedeckend, an das Hoftor. Ein netter alter Herr und ein etwas unglücklich aussehender Teenie - die alten Frauen mit den verknöcherten Gesichtern scheinen sie aussortiert zu haben - begrüßen mich freundlich und halten mir eine Broschüre mit dem Titel "Reiner Zufall" unter die Nase. Und es entspinnt sich folgender Dialog (leicht gekürzt):

Zeuge: "Was denken Sie über diesen Titel. Glauben Sie daran?"
Ich: "Unbedingt!"
Zeuge: "Sie glauben also, dass alles zufällig geschieht? Das es keinen Sinn hinter allem gibt? Warum glauben Sie das?"
Ich (schon längst erkannt, wer da vor mir steht): "Ich erkenne nichts, was mich von einem regulierenden Eingriff überzeugt."
Zeuge: "Dann nehme ich an, dass Sie Atheist sind?"
Ich: "Ich würde mich eher als Agnostiker bezeichnen."
Zeuge (stutzt das erste Mal, aber fängt sich): "Das heißt also, dass Sie sich beide Möglichkeiten offen halten, dass es also auch einen Schöpfer geben kann."
Ich: "Ich halte es eher mit Stephen Hawking."
Zeuge stutzt wieder, setzt an, stutzt erneut... und weiß nicht weiter!

Ich war nett, hab ihm gesagt, was ich damit meine - und ich muss anerkennen, dass er sehr gut reagiert hat. Aber die trainieren das ja auch. Jedenfalls habe ich jetzt eine Broschüre, die anscheinend auf sehr geschickte Weise das Vorhandenseins Gottes mit "wissenschaftlichen Erkenntnissen" erklärt. Ich habe darüber hinaus die Befriedigung, einen Zeugen verwirrt zu haben. Und ich ärgere mich, dass ich ihm nicht gesagt habe, dass ich sehr wohl religiös bin. Aber vielleicht kommt er noch mal, dann kann ich ihm ja sagen, dass ich Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters bin...

Freitag, 16. September 2011

Fröhliche Weihnachten

Ich wünsche euch schon mal eine besinnliche und schöne Weihnachtszeit. Und nein: Ich bin nicht bescheuert. Es muss Weihnachten sein, denn soeben habe ich im "Kaufland" beim Einkaufen die ersten Christstollen gesehen.

Ganz recht, in unserem Kaufland kann man jetzt schon Christstollen kaufen. Ich meine, es ist noch nicht mal Halloween! Früher haben die Supermärkte wenigstens bis zum Nachmittag des 31. Oktober gewartet. Wir haben heute den 16. September! Und wer weiß, wie lange die Stollen da schon liegen (durch diese Regalreihe gehe ich nicht jedes Mal)!

Okay, ich habe nicht nach Schoko-Weihnachtsmännern, Lebkuchen und Printen Ausschau gehalten. Das heißt aber nicht, dass sie nicht vielleicht auch dort irgendwo ausliegen! Nach dem Stollen rechne ich mit allem! Aber eine gute Sache hat das ganze: Ich weiß jetzt, dass Weihnachten vor der Tür steht. Nun kann ich Geschenke suchen! Und dank dem frühen Stollen habe ich dafür in diesem Jahr mehr Zeit.

Donnerstag, 15. September 2011

Ingo Appelt und die "Göttinnen"

Ingo Appelt in Rathenow (© Erik Nagel)

Eben gerade habe ich zwei Stunden lang gelacht, bis mir die Tränen aus den Augen liefen und ich ganz heiser bin. Ingo Appelt war in Rathenow, und zum Geburtstag hatte ich eine Karte für ihn geschenkt bekommen. Es war einfach nur herrlich...

Ich halte Appelt ja für einen unterschätzten und missverstandenen Comedian. Zumeist wird er ja auf das Thema "Fi****" reduziert, und fairerweise muss ich sagen, dass es auch dieses Mal wieder eine recht große Rolle spielte. Andererseits: Er zielt zwar unter die Gürtellinie, haut aber nicht so derbe zu, und daneben kann er auch ein ganz toller Satiriker sein. So nahm er die Frauenfeindlichkeit der Katholiken aufs Korn, machte sich dann über den Frauenfummel des Papstes mit seinem langen Kleid und seinen roten Prada-Schuhen lustig und konstruierte dann ein Bild vom Papst-Besuch im Bundestag: "Der Papst in seinem Kleid neben Merkel und Westerwelle - drei Tunten für ein Hallelujah!" Brüllendes Gelächter war ihm sicher! Außerdem ist er auch ein toller Stimmenimitator, und zwar nicht nur für Grönemeyer. Gerhard Schröder, Helmut Kohl, Mario Barth, Johann König, Dieter Nuhr, Udo Lindenberg, Til Schweiger... Es hat einfach nur Spaß gemacht.

Also wie gesagt: Zwei Stunden amüsiert wie Bolle. Frauen sind Göttinnen, und Männer sind "Matscheier" (eine Mischung aus Macho und Weicheier), das haben wir gelernt. Zum Schluss zog er wieder blank - jedenfalls fast, aber nackt wäre vermutlich besser gewesen als das geschmacklose knappe rotes Glitzerhöschen, das er präsentierte und von dem er selber meinte: "Also das ist jetzt auch für mich etwas peinlich."

Zum Abschluss verfiel ich dann auch noch dem Kaufrausch und schlug am Devotionalien-Stand des Künstlers zu. Einen schicken Kaffeebecher nenne ich jetzt mein eigen. Erstens liebe ich Kaffeebecher, habe aber zu wenige; zweitens kostete er nur sechs Euro, was ich nicht für zu teuer halte; und drittens gefällt mir der Aufdruck: "Ich bin Schuld!" Und das ist etwas, was man aus dem Programm lernen konnte: "Frauen haben nie Schuld. Sie machen zwar auch Fehler, aber sie haben keine Schuld, sondern ihre Gründe... Männer haben immer Schuld!"

Na gut - nehme ich die Schuld eben auf mich! Vor allem für das miese Foto (ich sollte wirklich aufhören, mit dem Handy zu fotografieren. Wird ja doch nix...)

Dienstag, 13. September 2011

Von Dummerjans und Dummerjanas

Gestern Abend, Sitzung des Kreistages. Es geht um einige Formalien, wie Änderungen von Gesellschafterverträgen aufgrund von Gesetzesänderungen. Business as usual also. Dann allerdings eine Bitte einer Abgeordneten (einer Doktorin, also studiert...): Man möge doch bitte in Zukunft bei solchen Verträgen die politisch korrekte Form wählen, also die männliche und weibliche Form verwenden.

Ich bin - das muss ich hier extra betonen - kein Gegner der Gleichberechtigung, im Gegenteil. Aber wenn ich so etwas höre, und das tue ich leider zu oft, dann bekomme ich das kalte Grausen und Magenkrämpfe. Erstens: Es ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Zweitens: Es ist diskriminierend - und zwar den Männern gegenüber. Und drittens: Es ist sprachwissenschaftlich nicht nur Quatsch, sondern schlicht und simpel falsch! Leider ist diese Dummheit nicht totzukriegen.

Sonntag, 11. September 2011

Hagelsturm

Schon mal von den berühmten "taubeneigroßen Hagelkörnern" gelesen oder gehört? Ich habe sie eben gerade gesehen...

Das war der harmlose Teil vom Hagelsturm... (© Erik Nagel)
Auf einmal zog sich der Himmel zu, es donnerte und stürmte, und dann donnerten Hagelkörner gegen die Fenster. Es knallte und schepperte wie blöd. Ich rannte durch das Haus, machte die Rolläden zu (Scheiben zum Glück alle noch heile, aber an einem Fenster hat es das Fliegengitter völlig zerstört). Um meine Dachfenster machte ich mir Sorgen. Da gibt es keine Rollos, und die mussten das komplette Programm abfangen. Und zum Glück haben sie auch gehalten.

In Memento - 9/11

An einem Tag wie heute kann man eigentlich gar nicht anders, als sich auch mit dem 9. September 2001 zu beschäftigen. Man möge mir das verzeihen, aber es gibt kaum ein Ereignis der neueren Geschichte, das mich ähnlich bewegt hat wie dieser Tag. Dazu weiter unten mehr. Nicht zuletzt aber sehe ich, während ich das hier schreibe, eine Dokumentation über diejenigen, die behaupten, das WTC wäre kontrolliert gesprengt worden, es stürzte nicht ein, weil Flugzeuge hinein rasten. Das macht mich ehrlich gesagt etwas wütend - aber dazu unten mehr. Zuerst einmal meine Erinnerungen an den 9. September 2001...

Ich hab an dem Tag ganz normal gearbeitet, damals noch bei einer Zeitung. Es mag jetzt komisch klingen, aber in der Redaktion haben wir damals nie Fernsehen geguckt oder Radio gehört. Es war eine reine Lokalzeitung mit Lokalnachrichten, die großen Weltereignisse interessierten uns nicht. Von den Ereignissen in den USA hörte ich daher erst bei meinem letzten Termin an dem Tag. Ich interviewte einen Bürgermeister, und während des Interviews klingelte dessen Telefon. Er sprach mit seiner Mutter, und etwas irritiert bekam ich mit, dass es um den Einkauf von Konservendosen ging, die er ihr ausredete, so nach dem Motto: "Die wird es morgen und übermorgen auch noch geben, das hat doch keine Auswirkungen auf uns, mach dir keine Sorgen, warte doch erst mal ab, was da eigentlich passiert ist." Dann legte er auf, bemerkte meinen fragenden Blick und sagte: "Haben Sie das nicht gehört? Amerika wird angegriffen. Da ist Krieg."

Donnerstag, 8. September 2011

Das macht Mut...

Einer der Vorteile an meinem Arbeitsplatz ist die relative Nähe zum Jobcenter ("Hartz-IV-Behörde"), die zum Beispiel dazu führt, dass Akten, Briefe, Formulare etc. auf kurzem Wege per Hauspost oder das hauseigene E-Mail-System verschickt werden kann. Spielt im Moment eine wichtige Rolle für mich, weil das Jobcenter gerade berechnet, ob ich unterhaltspflichtig bin. Vieles kann man da auf dem kurzem Weg klären. So auch heute, wo die entsprechende Bearbeiterin per Mail noch schnell ein zwei Angaben abfragte und ebenso schnell von mir zurück bekam. Unser netter kollegialer Dialog endete vor kurzem mit dem Satz: ""Berechnungen ... abgeschlossen. Brief geht heute raus, bitte fallen Sie nicht in Ohnmacht..."

Das macht Mut. Ich hab keinen Appetit mehr...

"Perry Rhodan" in der Provinz

Nun also auch die "Märkische Allgemeine Zeitung", und immerhin ist sie pünktlich: Unter dem Titel "Astronaut im Taschenformat" feiert unsere Tageszeitung in der märkischen Provinz den 50. Geburtstag von "Perry Rhodan" ab, genau am 50. Jahrestag des Erscheinens von "Unternehmen Stardust". So weit, so gut. Mehr als der Abdruck eines entsprechenden dpa-Textes war dann aber doch nicht drin, der sich zudem noch unter der Rubrik "Aus aller Welt" findet. Das ist in der MAZ traditionell der Ort, an dem es Berichte über Hollywood-Stars und -Sternchen, Kurioses und Skurriles oder Nachrichten, die in keines der sonstigen Schemata passen, gibt.

Aus diesen Gründen darf man in dem bewussten Artikel nun auch keinen gut recherchierten oder sachlich fundierten Bericht über die Serie erwarten. Statt dessen finden sich Zitate wie "Die Serie ist so deutsch wie Kuckucksuhren und Sauerkraut...", "... Perry Rhodan, Amerikaner, Typ Harrison Ford..." oder "Die Geschichten sind geprägt vom Zeitgeist: Früher waren es Kalter Krieg und Hippie-Ära, später Terrorismus und Klimawandel..." Immerhin: Im Kontext klingt das nicht böswillig, sondern wie üblich, wenn in der Tagespresse von "Kultur"-Redakteuren über SF berichtet wird: Milde und herablassend über solche Spinnereien lächelnd. Ehrlich gesagt bin ich aber trotzdem recht angenehm überrascht: Ich habe nicht erwartet, dass die MAZ sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt, und wenn doch, dann glaube ich, wären es eher die üblichen Plattitüden über "Ersatz-Hitler", "faschistoide Tendenzen" oder wie eben kürzlich in der ZEIT "fehlerhaftes mutiertes Kulturgut" geworden... Aber mit diesem Artikel kann ich leben (das sich jemand in der MAZ intensiv mit dem Thema beschäftigen würde, wäre wohl wirklich zu viel verlangt gewesen.)

PS: Ich würde gerne auf den Artikel verlinken, aber leider bringt euch das nicht - die MAZ will für ihre Online-Artikel auch Geld haben...

Dienstag, 6. September 2011

Demokratie im Kleinen...

Manchmal frage ich mich, wie Demokratie im Großen funktionieren soll, wenn es nicht mal im Kleinen klappt. Ich bin ja in einem Karneval-Verein (ja, ja, keine dummen Sprüche...) und da auch im Vorstand. Jetzt haben ja die Karnevalisten immer so den Touch des Lustigen, des Fröhlichen, des Unbeschwerten... weit gefehlt. Hinter den Kulissen rappelt es manchmal, und bei uns scheppert es jetzt richtig.

Das Problem ist: Auch ein Vorstand eines Karnevalsvereins muss einmal unangenehme Entscheidungen treffen, was mitunter leicht ist. Er muss aber diese Entscheidungen auch durchsetzen und vertreten, und das auch denjenigen gegenüber, die diese Entscheidungen betreffen - und das ist schwer. Aber muss man deswegen umkippen? Wir haben jetzt eine solche unangenehme Entscheidung getroffen, und alles war gut - bis wir es denjenigen gesagt haben, die es betrifft. "Wutausbruch" trifft es nicht mit ganzer Wahrheit... Und nun steht die Frage: Inwieweit werden wir jetzt unsere - aus gutem Grund getroffene - Entscheidung weiter durchhalten? Oder lassen wir uns - Stichwort Stimmungsdemokratie - von "Volkes Zorn" umstimmen, nur um unsere Ruhe zu haben, auch wenn das Volk in diesem Fall nur aus zwei Personen besteht?

Winston Churchill hat einmal gesagt: "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind." Ein kluger Mann..

Montag, 5. September 2011

Happy Birthday, Farrokh Bulsara!

Heute wäre Farrokh Bulsara 65 geworden. Und wer den Mann jetzt nicht kennt: In seiner aktiven Zeit nannte er sich Freddie Mercury und war der schillernde und charismatische Sänger der Weltklasse-Band "Queen". Die Band gehörte zu meinen Lieblingsbands, heute noch höre ich zahllose Titel aus ihrem Repertoire immer wieder gerne. Ich erspare mir die Auflistung der Hits, das wäre denke ich Eulen nach Athen tragen. Aber wie toll ich die Band finde, mag folgendes Beispiel verdeutlichen: Das weltweit ausgetragene "Live Aid"-Konzert 1985 ist mir eigentlich nur noch als eine stundenlange Aneinanderreihung von Super-Musik in Erinnerung, wenngleich ich nicht mehr alle Einzelheiten weiß. Aber den Auftritt von Queen und das majestätische Erscheinen von Freddie Mercury mit Krone und Hermelin-Mantel, während Brian May "God save the Queen" auf der E-Gitarre schrammelte - daran erinnere ich mich noch ganz genau!

Queen war und ist für mich die letzte wirklich große Rockband, die alles (!) spielen konnte: Vom pop-angehauchten Smash-Hit wie "Radio Gaga" über experimentelle Rockarien ("Bohemian Rhapsody") bis hin zu waschechten Hardrock ("Hitman"). Unvergessen natürlich "We will rock you", und keine Siegesfeier wäre vollständig ohne das Abspielen von "We are the Champions". Über allem stand natürlich immer die wahnsinnige Bühnenpräsenz von Freddie Mercury, die meiner Meinung nach ebenfalls bis heute unübertroffen ist. Dass die Band es dabei trotzdem verstanden hat, immer auch als Band zu erscheinen, macht Mercurys Leistung umso größer. Beispielsweise erscheinen bei sehr vielen Songs als Komponisten-Angaben "Queen" - und ab 1989 bei allen (!) veröffentlichten Songs - und nicht der Name eines einzelnen Musikers, egal, wer das Stück nun wirklich geschrieben hat. Dass die Band Mercurys Erkrankung geheim halten konnte, dennoch weiterhin trotz seines schlechter werdenden Zustandes Spitzensongs abliefern konnte bis hin zu dem herzzerreißenden "Show Must Go On" (kurz vor seinem Tod noch so einen Titel mit dieser Hammer-Stimme abzuliefern... unfassbar), macht sie nur noch so größer!

Ich kenne erwachsene Männer, die hatten bei der Nachricht von Mercurys Tod Tränen in den Augen. Ein ganz Großer hat uns zu früh verlassen. Heute wäre er 65 geworden.

Happy Birthday, Freddie Mercury!

Sonntag, 4. September 2011

Mein Leben mit Krawatte

Ich liebe meinen Job, von daher stört es mich auch nicht so sehr, wenn ich auch mal am Samstag oder am Sonntag los muss, so wie heute. Was mich stört, ist folgendes: Wir hatten ja heute nun mehr als schönes Wetter, also passend zum zentralen Erntefest unseres Landkreises, zu dem ich mit musste. Temperaturen bis an die 30 Grad, strahlend blauer Himmel und ebenso strahlende Sonne, kaum ein Lüftchen - aber mein Job und meine Position verlangen es nun einmal, dass ich auch dann Anzug und Krawatte tragen musste. Das hatte heute zur Folge, dass ich mir in einer Privatsauna mit Kleiderordnung vorkam...

Ich bin nicht der Krawatten-Typ und renne am liebsten ohne rum. Als Pressesprecher muss ich aber oft - eigentlich jeden Tag - eine tragen, in der Regel mit einem Anzug zusammen. Der Anzug stört mich kaum, aber die Krawatte. Immerhin habe ich es nach drei Jahren in diesem Job geschafft, nicht mehr alle fünf Minuten am Knoten herum zu nesteln. Aber trotzdem: Ich fühle mich nicht unbedingt wohl dabei, meine Kehle so einzuengen, und an Tagen wie heute hasse ich das Ding.

Termine wie das Erntefest haben aber auch etwas Gutes: Der Dienstwagen, den ich dafür benutzen muss - immerhin fahre ich gut 60 Kilometer hin und wieder zurück - hat eine sehr gute Klimaanlage. Und die hat mein Privatauto nicht.

Ach ja, das Erntefest... Leider habe ich mein Kartenlesegerät auf Arbeit liegen lassen, sodass ich hier keine Bilder herunterladen kann. Und ohne Bilder möchte ich darüber nichts weiter schreiben. Ich hole das morgen nach...

Freitag, 2. September 2011

"Perry" macht Quote

Christian Kathan hat in seinem Blog vor kurzem sinngemäß geschrieben, dass er immer besonders viele Seitenaufrufe hat, wenn er was über "Perry Rhodan" schreibt. Kann ich nur bestätigen: Seit ich am 30. August meinen Post über den unsäglichen "ZEIT"-Artikel veröffentlicht habe, registriere ich so viele Aufrufe wie noch nie zuvor. Allein heute bis jetzt 47, dazu meinen ersten regelmäßigen Leser (ich grüße dich), bislang nur positive Bewertungen des Posts und einen Kommentar. Es sind sogar Seitenaufrufe aus Österreich (neu für mich), der Schweiz (ebenso), den Niederlanden (häh?) und den USA (wow!) dabei. Okay, letztere werden sicherlich nur zufällig über meine Seite gestolpert sein, aber trotzdem: Als relativer Neu-Blogger freut man sich...

In jedem Fall aber Danke an alle, die auf meine Seite schauen, danke auch für die guten Bewertungen und den Kommentar (es dürfen gerne mehr sein, ich lösche auch nur, wenn es gar nicht anders geht...). Nun überlege ich, ob ich nun nur noch über Perry, Atlan und Co. schreibe, um meine Statistik in die Höhe zu treiben. Ich denke aber, ich werde doch bei diesem kruden Mix bleiben, der jetzt in meinem Blog herrscht, und mich über alles mögliche auslassen, was mich so umtreibt. Würde mich aber freuen, wenn ihr trotzdem immer mal wieder bei mir vorbeischaut und auch mal was da lasst...

Ach ja, eines noch: Ich entschuldige mich hiermit ausdrücklich für die Schreibfehler in dem "Zeit"-Post - ich gebe zu,  den habe ich im Brass geschrieben und wurde beim Schreiben auch immer erboster... Inzwischen bin ich ruhiger, nehme aber aus dem Post nichts zurück. Und im Gegensatz zur "ZEIT" lasse ich auch alles so stehen, wie es war...

Der Preis einer Information - das Leben?

Schon mein voriger Post beschäftigte sich im weitesten Sinne mit einem verantwortungslosen Umgang mit Medien und Informationen. Passend dazu natürlich auch diese Geschichte: Durch eine unfassbare Datenpanne bei "Wikileaks" sind seit Monaten die umstrittenen Geheimdokumente komplett im Internet zu finden und zu lesen - und leider auch die Namen der Informanten, die Brisantes an Geheimdienste und Diplomaten meldeten und nun um ihr Leben fürchten.

"Jeder Mensch sollte Zugang zu allen Informationen haben" - ich glaube, auf diesen einfachen Nenner kann man das Konzept von Wikileaks reduzieren. Der Ansatz mag ein ehrenvoller gewesen sein, aber ich stehe auf dem Standpunkt, es gibt Informationen, die geheim bleiben sollen und müssen. Damals ging es mir um die Informationen selbst: Man kann sich trefflich streiten, ob die Welt wissen muss, was Geheimdienste alles herausfinden und geheimhalten - wo welche Waffen liegen, wer wann wo von wem getötet wurde, welcher Politiker wann mit welchen Prostituierten welche Drogen genommen hat oder was Putin von Merkel wirklich denkt. Die Frage, was davon an die Öffentlichkeit sollte, hat "Wikileaks" einfach beantwortet, nämlich mit "Alles". Und wie gesagt, darüber kann man sich trefflich streiten.