Dienstag, 13. August 2013

Wieder "Zu Hause"

Der so genannte "Ernst des Lebens" begann heute wieder für mich: Der erste Tag im Büro nach etwas mehr als drei Wochen Abwesenheit. Das ist für mich immer eine recht diffizile Angelegenheit. Ich bin zwar nicht so aufgeregt wie beispielsweise am ersten Tag überhaupt auf einer neuen Arbeitsstelle, aber eine gewisse Unruhe ist immer dabei. Sie lässt sich im Wesentlichen auf zwei Kernpunkte reduzieren. Der erste: Welchen Haufen Arbeit werde ich auf dem Schreibtisch vorfinden, wie voll ist das E-Mail-Fach, und was für Hiobsbotschaften werde ich dabei finden? Und die zweite: Hast du vor deinem Urlaub an alles gedacht, oder wirst du mit Vorwürfen von Kollegen überhäuft, mit welch unerledigtem Kram sie sich in deiner Abwesenheit rumschlagen mussten?

Zu meiner angenehmen Überraschung gestaltete sich der Tag mehr als erfreulich.

So konnte ich mit einer gewissen Befriedigung feststellen, dass ich vor meinem Urlaub wirklich alles gut vorbereitet hatte. Ich habe derzeit nicht wirklich eine Vertretung und keine mir direkt Untergebene, denen ich bestimmte Aufgaben einfach mal überlassen kann. Ich muss schon gezielt delegieren, habe dafür aber nur Kollegen zur Auswahl, die mit ihren eigenen Arbeitsgebieten eigentlich schon voll ausgelastet sind. Ein paar wenige Sachen musste ich ihnen aber doch überhelfen, was aber, wie sich heute herausstellte, hervorragend funktioniert hatte. Zudem zeigte sich, dass die letzten wichtigen Arbeiten, die ich vor meinem Urlaub in Angriff genommen und soweit abgeschlossen hatte, wie mir überhaupt möglich war, in den vergangenen drei Wochen genau so weiter geführt wurden, wie es auch in meiner Anwesenheit geschehen wäre.

Angesammelt hatte sich zu meiner Überraschung auch nicht überwältigend viel. Die Telefonliste war überschaubar, das E-Mail-Fach zwar voll, aber nach einer ersten Sichtung hatte sich das meiste von selbst erledigt, und der Stapel an Briefen und Arbeitsmappen enthielt nichts, was sofortiges Handeln erforderte. Die Dienstberatung, die ich heute auch noch besuchte, ergab auch keine unangenehme Neuigkeiten oder gar Katastrophenmeldungen. Mit anderen Worten: Im Großen und Ganzen ein entspannter erster Arbeitstag nach dem Urlaub (da habe ich früher schon ganz andere Sachen erlebt, bis hin zu Anrufen in der freien Zeit).

Am meisten habe ich mich aber über die Reaktionen der Kollegen direkt am Standort gefreut. Überall wurde ich herzlich begrüßt und nach meinen Urlaubserlebnissen befragt. Ein Kollege erinnerte mich zwinkernd an die angeblich noch ausstehende Urlaubslage (die ich niemals zugesagt hatte), eine andere Kollegin meinte: "Endlich wieder jemand da, mit dem man auch mal dummes Zeug quatschen kann!" Und immer wieder hörte ich: "Schön, dass Sie wieder da sind!

Ist schon ein komisches Gefühl, aus dem Urlaub zu kommen und sich irgendwie wieder wie zu Hause zu führen. Aber auch ein angenehmes Gefühl.

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