Samstag, 28. Dezember 2013

Die Last mit der Lust

Mit dem Schreiben eines Blogs ist das so eine Sache: Man erwartet - nicht zuletzt der Verfasser selbst - dass man dann auch in dem Blog schreibt. Soweit die Theorie. In der Praxis habe ich meinen Blog wieder einmal vernachlässigt. Okay, das ist untertrieben - ich habe mich ein paar Monate überhaupt nicht darum gekümmert. Ich hatte schlicht und einfach keine Lust darauf.

Nicht, dass es an Themen gefehlt hätte, oh nein. Genau gesehen hätte ich vieles schreiben können. Es passiert ja immer etwas, das man veröffentlichen kann, zum Beispiel das eine oder andere schöne Bild, das ich geschossen habe, oder verschiedene skurrile, lustige, ernsthafte, nachdenkliche oder auch traurige Begebenheiten. Zu schreiben hätte es sicherlich einiges gegeben. Aber wie gesagt: Es fehlte die Lust, es auch zu tun. Irgendwie hat mich nichts getrieben, hier in diesen Blog weiter zu schreiben.

Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, das ganze Ding einfach zu löschen. Fragt mich nicht nach dem Grund. Ich weiß es selber auch nicht so genau. Es gibt ja manchmal Sachen, die man einfach nicht mehr machen möchte, die sich aus keinem bestimmten Grund irgendwann für einen selbst erledigt haben. So ähnlich war es auch hier.

Auf der anderen Seite gab es aber auch immer mal wieder Leute, die mich fragten, wie es meinem Blog so geht und was ich Neues geschrieben habe. Das waren Leute, die ich persönlich kenne, und nicht nur anonyme Internet-Nutzer, die sich irgendwo meine geistigen Ergüsse in einem dunklen Zimmer vor der flimmernden Mattscheibe ansehen (okay, das war jetzt nicht ganz vorurteilsfrei...). Einer derjenigen ist sogar ein ganz lustiger Bursche: Er fragt mich jedes mal nach dem Blog, wenn wir uns sehen (was nicht all zu oft ist), um dann im gleichen Atemzug zuzugeben, dass er selber schon lange nicht mehr da drin gelesen hat. Das ist natürlich auch eine interessante Art, den Kontakt aufrecht zu erhalten ("Hast mal wieder was geschrieben? - Na ja, egal, ich hätte es ohnehin nicht gelesen!").

Und dann habe ich mich beim selber Lesen wieder dabei ertappt, mich an bestimmte Begebenheiten zu erinnern, die ich schon halb aus den Augen verloren hatte. Ein Blog als eine Art Tagebuch - okay, das ist irgendwie der Sinn eines Blog, aber man muss es sich manchmal wieder vor Augen führen. Es ist auch eine Art, bestimmten seelischen Ballast loszuwerden. Nicht jeden, das habe ich inzwischen auch schon für mich entschieden, aber einigen.

Also bleibt der Blog. Und ich will auch wieder veröffentlichen und schreiben.  Es ist nur ein bisschen Überwindung nötig, es auch zu tun. Also veröffentlichen und schreiben. So kurz vorm Jahresende ist doch sicherlich ein guter Zeitpunkt, das wieder in Angriff zu nehmen - oder?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schön - deine Entscheidung, ich lese und schaue immer wieder mal hinein und siehe da eine prompte Reaktion .-)