Dienstag, 21. Januar 2014

Jede Menge Eis

Der Winter kommt jedes Jahr überraschend, so auch in diesem. Na gut, zugegeben, in einer Hinsicht war es überraschend. Dass der Niederschlag gestern und heute fast den ganzen Tag in Form von Regen herunterkam, obwohl die Lufttemperaturen unter Null lagen, machte die Situation in gewisser Weise recht brisant. Ich sage nur: Blitzeis.

Zumindest das, was gestern meteorlogisch geschah, habe ich zunächst gar nicht so mit bekommen. Irgendwie habe ich gestern zwar bemerkt, dass das was vom Himmel tröpfelte. Was daraus wurde, erfuhr ich dann heute morgen in voller Pracht. Überall bedeckte eine recht dicke Eisschicht Boden und Wege. Auch auf dem Rasen, wo man normalerweise immer noch etwas Grip findet, war das Eis so dick, dass ich rutschte.

Ich beschloss, vor der Fahrt ins Büro vor meinem Haus noch ein wenig zu streuen, auch wenn der Weg dort gar nicht befestigt ist und man immer noch ein wenig Halt findet. Dummerweise war auch der Sandhaufen, an dem ich mich bedienen wollte, vereist. Mit Mühe und Not konnte ich ein paar Schaufeln auf dem Weg verteilen. Der nächste Regen stand aber schon bevor, sodass der Effekt nahe Null gelegen haben dürfte.

Hut ab vor dem Winterdienst in diesem Jahr: Die Straßen waren gut befahrbar. Kein Eis auf den Pisten, "schwarz", wie der Fachmann sagt. Das Fahren selber war auch recht angenehm. Im Schnitt rollte es vielleicht zehn bis 20 Stundenkilometer langsamer als sonst, aber die wahren "Schleicher", die bei solchen Bedingungen sonst mit 30 über die Bundesstraßen zuckelten, blieben wohl lieber zu Hause. Umgekehrt fehlten aber auch die, die es sonst dann besonders eilig haben und dicht auffahren bzw. an den unsinnigsten Stellen überholen. Ich habe jedenfalls keine bemerkt.

Das einzige echte Aha-Erlebnis kam dann auf einem großen Parkplatz, wo ich mein Auto abstellte. Dort war zu diesem Zeitpunkt nichts gemacht! Gar nichts! Ein massiver Eispanzer bedeckte den Platz von der Einfahrt bis zum Haus! Maximal Schritttempo war möglich, und selbst dann rutschte man hin und her. Bremsen war ebenfalls Glückssache. Pikantes Detail: Gleich drei Hausmeister standen daneben, beschauten sich die Situation und taten ansonsten nichts außer Telefonieren. Gut, die drei allein waren damit sicherlich auch überfordert, aber ein bisschen mehr als vor ihrer eigenen Garage hätten sie schon streuen können. Immerhin hatten sie per Telefon einen professionellen Winterdienst gerufen - der rauschte einmal mit voll aufgedrehtem Streuer über den Platz, und danach war alles halbwegs in Ordnung.

Zu guter Letzt leistete ich bei Dienstschluss noch einer Kollegen Schützenhilfe. Der den ganzen Tag unaufhörlich fallende Nieselregen hatte die Autos wieder mit einer Eisschicht bedeckt, und als die Kollegin ihre Heckscheibe freikratzen wollte und dazu den Scheibenwischer hochklappte, hatte sie auf einmal nur noch den Arm in der Hand, während das Wischerblatt noch an der Scheibe haftete. Wenigstens war nichts kaputt gegangen, und ich konnte das Malheur schnell beseitigen.

Tja, der Winter scheint nun doch angekommen zu sein - und seine Auswirkungen waren heute teilweise recht extrem!

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